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Hans Stolp, holländischer Fernsehpfarrer und Buchautor, ist überzeugt, dass wir Menschen während des Schlafes oft von unseren Schutzengeln aufgesucht werden. In diesem Beitrag beschreibt er, wie man sich auf diese nächtliche Begegnung einstellen kann.
 
Oft ist es für die Schutzengel schwierig, ihre Schützlinge während des Tagesbewusstseins zu erreichen. Zu stark sind wir Menschen mit den irdischen Pflichten und Aufgaben beschäftigt, so dass es manchmal für die himmlischen Wesen sehr schwer ist, an uns heranzutreten. Doch glücklicherweise bleiben unseren Engeln noch andere Möglichkeiten offen, um uns zu erreichen, zu inspirieren und zu führen.
Sobald wir schlafen,  können uns die geflügelten Boten unserer Seele als lichte Schwingung begegnen. Leider erinnern wir uns aber nur selten an diese nächtlichen Kontakte und nehmen sie vielleicht lediglich in Form von Träumen wahr. Häufig sagt man „Träume sind Schäume“ - in Verbundenheit mit den Engeln können sie jedoch als „Briefe aus dem Himmel“ erfahren werden.
Gut vorbereitet
Für die nächtliche Begegnung mit unserem Engel ist es wichtig, in der richtigen Stimmung in die Nacht zu gehen, um sich auf die lichte Schwingung einzustellen. Es ist eine Schwingung der Leichtigkeit und der Transparenz.
Wenn wir voller Sorgen ins Bett gehen und  den Kopf mit Fragen überhäufen, wie wir beispielsweise die vielen Rechnungen, die auf dem Tisch liegen, bezahlen sollen, kommen wir nicht in die richtige Stimmung, um mit unserem Engel in Verbindung zu treten. Auch  wenn wir mit Groll oder Wut einschlafen, stören wir nachhaltig den Kontakt zu unserem himmlischen Begleiter. Wir sind dann mit der düsteren Sprache der Erde verhaftet. Unser Engel hingegen spricht die luftig-leichte Sprache des Himmels. Daher verstehen wir einander nicht, oder, um es bildlich auszudrücken, wir sprechen beispielsweise Chinesisch und unser Engel Arabisch.
Doch wenn wir es lernen, beim Schlafengehen die Sorgen des Tages loszulassen und voller Dankbarkeit an die Liebe und Hilfe denken, die wir von Gott jeden Tag aufs Neue empfangen, sprechen unser Engel und wir dieselbe Sprache. Dann kann uns der Schutzengel auch auf die richtige Weise instruieren und inspirieren.
Eine gute Vorbereitung auf die nächtliche Begegnung mit unserem Engel ist also ganz wesentlich, denn nur dann ist eine ungestörte Verbindung möglich. Diese Vorbereitung besteht immer wieder darin, dass wir Sorgen. Ängste, Wut und Enttäuschungen loslassen und uns dankbar der liebevollen Fürsorge bewusst werden, die uns jederzeit beschieden ist, selbst  dann,  wir uns in einer schwierigen Situation befinden.
Was für ein Schmerz muss es aber für unseren Engel sein, wenn er jede Nacht erleben muss, dass wir für die Hilfe und Inspiration, mit der er uns erfüllen möchte, nicht erreichbar sind, weil wir auch nachts einzig die Sprache der Erde sprechen und nicht die Sprache des Himmels –also  die Sprache der Liebe! Gehen wir aber mit hellen Gedanken und Gebeten in den Schlaf, ist es für unseren himmlischen Begleiter ein Leichtes, uns im Herzen zu berühren. Es bereitet ihm grosse Freude, zu sehen, wie wir am anderen Morgen mit neuen Erkenntnissen und Impulsen erwachen – mit Inspirationen, die er uns nachts in der Stille eingegeben hat.
Verschliessen wir uns dem stillen Werk unseres Engels, werden wir merken, dass wir innerlich abstumpfen und gefühlloser werden. Wir geraten, meist unbemerkt,  in eine Abwärtsspirale. Öffnen wir uns dagegen Abend für Abend bewusst dem Licht des Engels, beginnt für uns ein Umwandlungsprozess. Die nächtlichen Unterweisungen unseres Engels führen uns zu einer fortwährenden spirituellen Entwicklung.
Im Dienst des Erzengels Michael
Der Erzengel Michael ist derjenige, der uns in dieser Zeit ganz besonders beeinflusst. Seine Inspirationen werden uns über unseren persönlichen Schutzengel übermittelt und in unser Herz gelegt. Unser persönliche Engel und der Erzengel Michael stehen miteinander in direkter Verbindung, Man könnte in gewisser Weise sogar sagen, dass sie fliessend ineinander übergehen. Aufgabe unseres Schutzengels ist es, Michaels Inspirationen in unserem Innern zu verankern, dass es sich für uns so anfühlt, als seien es unsere eigenen Sehnsüchte und Impulse, die aus unserer Seele aufsteigen.
Einheit der geistigen Welt   
Oft werde ich von spirituell suchenden Menschen gefragt, an wen sie sich denn nun eigentlich beim Abendgebet und in der Meditation wenden sollen. An Gott? An Christus? An den persönlichen Engel oder an das höhere Selbst? Wir Menschen denken nun einmal in getrennten Einheiten. Um diese Frage zu beantworten, werden wir uns vor Augen halten müssen, dass jene Wesen, die in der geistigen Welt leben, viel mehr miteinander verbunden als voneinander getrennt sind. Sie gehen fliessend ineinander über, ihr Ineinanderströmen ist stärker als das, as wir als unsere eigene, abgerundete Einheit empfinden.  Für uns Menschen ist die schwierig zu begreifen, weil die irdischen Entwicklungen ganz gegensätzlich verlaufen. Wir Menschen sind eher voneinander getrennt als miteinander verbunden. Für die geistige Welt hat diese Art von Verbundenheit ein ganz eigene Qualität :Wenn wir  uns nach unserem Engel ausrichten, sind wir gleichzeitig auch mit den höhere Engeln, mit Christus, mit Gott und unserem höheren Selbst verbunden. Ich formuliere es einmal ganz profan: Es ist für die geistige Welt nicht wichtig, bei welchem Schalter man sich meldet und anklopft. Über jeden dieser Schalter sind wir mit der geistigen Welt vereinigt. Was bedeutet,  dass uns der Kontakt zu unserem Engel immer auch mit unserem höheren Selbst und mit Christus vereint.
 
Verbundenheit zu den Engeln
Die Engel hoffen, dass wir von selbst entdecken, wie wir uns mit ihnen verbinden können. Die spirituelle Überlieferung empfiehlt uns verschiedene Wege. Alle stehen sie mit einer bestimmten Lebenshaltung in Verbindung:
Es handelt sich um eine Lebenseinstellung
- bei der wir lernen, für all das empfindsam zu werden, was sich bei verschiedenen Ereignissen hinter dem sichtbaren Äusseren verbirgt
-  bei der Anspruchslosigkeit eine wichtige Rolle spielt. Diese veranlasst uns, auch Dinge, die wir nicht sehen oder beweisen können, für möglich zu halten.
-  bei der wir die Sensibilität als ebenso wichtig erachten wie klares Denken und in der Kombination dieser beider Fähigkeiten den richtigen Lebensweg sehen.
-  bei der wir uns bewusst werden, wie sehr wir die Liebe brauchen – nicht nur von geliebten Menschen in unserem Umfeld, sondern auch von unseren Engeln.
 
Viele Menschen denken, das Ziel müsse sein,  hellsichtig zu werden. Darum geht es aber wirklich nicht. Es geht darum, eine Sensibilität zu entwickeln, die es uns ermöglicht, der Hilfe, der Treue und der Liebe unseres persönlichen Engels gewahr zu werden.
 
                                                                                             Hans Stolp
 
 
Buchtipp: „Behütet und geborgen – mein Engel und ich“
Der eigene Schutzengel ist der engste, beste und treueste Freund, den der Mensch auf Erden besitzt. Er ist immer an seiner Seite, behütet und beschützt ihn und schenkt ihm Geborgenheit. Hand Stolp hat ein  wundervolles Buch verfasst, in dem diese einzigartige Beziehung des Menschen mit „seinem Engel“ auf bewegende und inspirierende Weise beschrieben wird.
„Behütet und geborgen – mein Engel und ich“, Hans Stolp, 112 Seiten, Aquamarin Verlag, Grafing Fr. 18.90, Euro 9,95,  im Buchhandel erhältlich